Ist Tariflohn gleich dem Mindestlohn?

Zuletzt aktualisiert am 29. Oktober 2025

Zwar ist der Tariflohn in gewisser Weise ein Mindestlohn, aber dennoch gibt es Unterschiede zwischen diesen zwei Lohnvarianten. Genau genommen handelt es sich beim Tariflohn um eine Unterart des Mindestlohns.

Was ist der Unterschied zwischen Mindestlohn und Tariflohn?

Im Gegensatz zum gesetzlichen Mindestlohn i.S.d. des MiLoG werden die in Tarifverträgen enthaltenen Arbeitsentgelte nicht durch Gesetz festgelegt. Sie sind vielmehr das Ergebnis von Verhandlungen der Tarifvertragsparteien.

Kann ein Tariflohn unter dem Mindestlohn liegen?

Der gesetzliche Mindeststundenlohn von derzeit 12,82 Euro brutto pro Stunde darf nicht unterschritten werden. Auch Tarifverträge dürfen kein geringeres Entgelt vorsehen. Ob Zulagen oder zusätzliche Zahlungen auf den Mindestlohn angerechnet werden dürfen oder zusätzlich zu zahlen sind, ist unterschiedlich.

Was bedeutet Tariflohn?

Der Tariflohn ist der Lohn, der zwischen Arbeitgeber und Gewerkschaft ausgehandelt wurde. Er wird im Tarifvertrag festgeschrieben und bezeichnet das Mindestgehalt, das ein Arbeitnehmer, angepasst an seine beruflichen Qualifikationen, mindestens erwarten kann.

Was ist der Unterschied zwischen Tariflohn und Stundenlohn?

Der Stundenlohn ist die am häufigsten verwendete Form des Tariflohns. Der Effektivlohn darf dabei nicht unter dem festgesetzten Tariflohn liegen. Neben der Entlohnung enthalten Tarifverträge auch die Rechte und Pflichten der Arbeitnehmer*innen und Arbeitgeber und setzen Standards für Arbeitsbedingungen fest.

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Ist ein Tariflohn gut?

Mit Tarifvertrag gibt es im Durchschnitt 11 % mehr Lohn

Und sie verdienen 11 Prozent mehr als jemand, der in einem vergleichbaren Unternehmen ohne Tarifbindung arbeitet. Aber das ist nur ein Vorteil. Ein Tarifvertrag schafft auch Sicherheit, denn er schützt dich vor willkürlichen Änderungen durch deinen Arbeitgeber.

Wie hoch ist der Mindestlohn pro Stunde im Tarifvertrag?

Der gesetzliche Mindestlohn in Deutschland beträgt ab 1. Januar 2025 12,82 Euro pro Stunde. (2024 waren es 12,41 Euro.) Zum 1. Januar 2026 steigt er auf 13,90 Euro, ein Jahr später, ab dem 1. Januar 2027, gelten dann 14,60 Euro je Arbeitsstunde in Deutschland.

Für wen gilt der Tariflohn?

Der Tarifvertrag gilt für die Mitglieder der Tarifvertragsparteien, also für Mitglieder von Arbeitgeberverbänden, für individuell vertragschließende Arbeitgeber und für gewerkschaftlich organisierte ArbeitnehmerInnen.

Ist der Arbeitgeber verpflichtet, nach Tarif zu bezahlen?

Der Tarifvertrag greift in der Regel, wenn entweder dein Arbeitgeber im Arbeitgeberverband organisiert ist oder du als Arbeitnehmer einer Gewerkschaft angehörst. Das heißt, gehört dein Arbeitgeber keinem Arbeitgeberverband an, muss er dich auch nicht nach dem Tariflohn bezahlen.

Wann steigt der Mindestlohn auf 14 €?

Januar 2026 und 14,60 Euro zum 1. Januar 2027 beschlossen. Damit steigt der Mindestlohn zunächst um 8,42 % und im Folgejahr um weitere 5,04 %. Insgesamt steigt er also um 13,88 %.

Wann zählt der Mindestlohn nicht?

Wer ist vom Mindestlohn ausgenommen? Pflichtpraktikanten, Jugendliche unter 18 Jahren ohne abgeschlossene Berufsausbildung, Auszubildende, ehrenamtlich tätige Mitarbeiter, Langzeitarbeitslose, Freiberufler und Selbstständige erhalten keinen Mindestlohn.

Was ist ein guter Stundenlohn?

Wann ist ein Stundenlohn gut? Ein guter Stundenlohn sollte: Über dem gesetzlichen Mindestlohn liegen (aktuell 12,82 €/Std., Stand 2025) Die Lebenshaltungskosten decken, insbesondere in teureren Städten.

Was bedeutet Tariflohnerhöhung?

1. Begriff: höhere Festsetzung des Tariflohns aufgrund eines Tarifvertrages. 2. Anrechnung: Solange der durch Tarifvertrag geregelte Lohn nicht unterschritten wird, kann die Tariflohnerhöhung auf eine übertarifliche Bezahlung angerechnet werden.

Was heißt tariflich bezahlt?

Der Tariflohn ist der Lohn, den die Gewerkschaften mit den Arbeitgebern bzw. Arbeitgeberverbänden aushandeln. Es handelt sich also um die nach dem jeweils geltenden Tarifvertrag zu zahlende Vergütung der Arbeitsleistung.

Wie hoch ist der Tariflohn 2026?

Für 2026 soll der Mindestlohn 13,90 Euro pro Stunde betragen. Daraus ergibt sich ein wöchentlicher Wert von 139,00 Euro. Multipliziert mit 13 und dividiert durch 3 ergibt sich ein Betrag in Höhe von 602,33 Euro. Dieser wird aufgerundet, so dass die Entgeltgrenze für 2026 dann monatlich 603,00 Euro beträgt.

Wie hoch ist der Tariflohn pro Stunde im Einzelhandel?

Kaufleute im Einzelhandel verdienen im Durchschnitt ca. 2.530 EUR pro Monat. Das sind ca. 15,8 EUR pro Stunde.

Wer kriegt die Lohnerhöhung 2025?

Beschäftigte im öffentlichen Dienst erhalten ab 1. Februar 2025 5,5 Prozent mehr Lohn. Die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes der Länder erhalten ab dem 1. Februar 2025 eine Entgelterhöhung von 5,5 Prozent. Im Dezember 2023 hatten die Gewerkschaften ver.

Wie viel verdient man bei 40 Stunden Mindestlohn netto?

Bei einer regelmäßigen Arbeitszeit von 40 Stunden wöchentlich ergibt sich laut Rechner ein verstetigtes monatliches Mindestgehalt von 2.222,13 Euro. Das sind 12,82 € × 173,33 Stunden pro Monat. So laufen Sie nicht Gefahr, den Mindestlohn in manchen Monaten zu unterschreiten.

Wer legt den Tariflohn fest?

Wie funktionieren Tarifverhandlungen? Tarifverträge werden zwischen Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden oder einzelnen Arbeitgebern abgeschlossen. Was genau gefordert wird, legen die Gewerkschaftsmitglieder fest. Tarifverträge werden in regelmäßigen Abständen neu verhandelt.

Was gilt Tariflohn oder Mindestlohn?

Genau genommen handelt es sich beim Tariflohn um eine Unterart des Mindestlohns. Während der Mindestlohn allerdings für gewöhnlich bundesweit gilt, werden Tarifverträge und somit Tariflöhne für einzelne Branchen oder sogar lediglich für einzelne Unternehmen vereinbart.

Kann man das Gehalt trotz Tarifvertrag verhandeln?

In der Gehaltsstufe lässt sich oft verhandeln, Urlaubstage und IKB sind im Tarifvertrag festgelegt und nicht verhandelbar. Über ein eventuelles Weiterbildungsbudget kann man hingegen verhandeln. Am einfachsten ist es, sich auf die Gehaltsstufe zu konzentrieren, da ist mehr Spielraum.

Ist der Tariflohn bindend?

Das bedeutet, der Tarifvertrag ist auch für Arbeitgeber, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer verbindlich, die nicht bereits als Mitglieder der den Tarifvertrag abschließenden Verbände bzw. Gewerkschaften oder auf andere Weise tarifgebunden sind.