Kann ich Schmerzensgeld ohne Anwalt beantragen?

Zuletzt aktualisiert am 2. Oktober 2025

Benötige ich einen Anwalt, um Schmerzensgeld zu beantragen? Nein, grundsätzlich können Sie Schmerzensgeld auch ohne Anwalt erhalten. Allerdings können sich die Dienste eines fachkundigen Juristen lohnen, um beispielsweise eine angemessene Entschädigung zu erhalten.

Kann man Schmerzensgeld ohne Anwalt verlangen?

Dazu müssen Sie einen schriftlichen oder mündlichen Antrag bei Gericht oder in der Verhandlung stellen. Das hat mehrere Vorteile: Sie müssen nach dem Straf-Verfahren nicht noch zusätzlich einen Zivil-Verfahren starten. Sie müssen nicht unbedingt einen Anwalt oder eine Anwältin haben.

Was braucht man, um Schmerzensgeld zu beantragen?

Ein ärztliches Attest, das klar den Zusammenhang zwischen dem zugrunde liegenden Vorfall und den Verletzungen belegt, ist daher meist unerlässlich. Wenn es um psychische Leiden geht, muss der Betroffene in aller Regel ein psychologisches Attest oder Gutachten vorweisen, um seine Ansprüche zu belegen.

Was braucht man vom Arzt für Schmerzensgeld?

Das ärztliche Attest ist unbedingt notwendig für die Geltendmachung des Schmerzensgeldes, weil man als Geschädigter nachweispflichtig ist. War man beim Arzt, so kann man danach mit der gegnerischen Versicherung Kontakt aufnehmen und dieser mitteilen, dass man sich verletzt hat und Schmerzensgeld beantragen will.

Kann ich Schmerzensgeld ohne Arztbesuch erhalten?

Kann ich ein Schmerzensgeld auch vollständig ohne Arztbesuch erhalten? Grundsätzlich ja. Aber es wird schwieriger. Im Zivilrecht gilt, dass Sie selber beweisen müssen, dass Verletzungen vorliegen, und wie schwer diese ausgefallen sind.

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Kann ich Schadensersatz ohne Anwalt geltend machen?

Grundsätzlich können Geschädigte nach einem Unfall Schmerzensgeld und Schadensersatz ohne Rechtsanwalt außergerichtlich mit der Haftpflichtversicherung selbst einfordern. Hierbei sollten jedoch gewisse rechtliche Grundkenntnisse vorhanden sein, damit berechtigte Ansprüche versehentlich nicht verlangt werden.

Wie hoch ist ein angemessenes Schmerzensgeld?

Die Schmerzensgeldbeträge hängen natürlich stark von der Art der Verletzung ab. Bei einer HWS-Distorsion mit z.B. einwöchiger Arbeitsunfähigkeit beträgt der Anspruch ca. 500 - 800 €. Bei schwersten Verletzungen z.B. nach einem schweren Motorradunfall kann das Schmerzensgeld 500.000 € und mehr betragen.

Wo fordere ich Schmerzensgeld an?

Schmerzensgeld im Zivilverfahren

Ist der außergerichtliche Weg nicht erfolgreich, kann die Sachlage vor Gericht verhandelt werden. Dazu müssen Sie oder Ihr Anwalt Klage beim zuständigen Zivilgericht einreichen. Fordern Sie eine Summe bis zu 5.000 Euro, ist das örtliche Amtsgericht zuständig.

Wann kann ein Patient von einem Arzt Schmerzensgeld fordern?

Wenn Mediziner Fehler machen und Sie als Patient:in dadurch schädigen, stehen Ihnen möglicherweise Schadenersatz und Schmerzensgeld zu. Hierzu müssen Sie einen Behandlungsfehler zunächst beweisen und belegen, dass Sie durch diesen Fehler einen Schaden erlitten haben.

Wie holt man Schmerzensgeld?

Grundsätzlich kann ein Schmerzensgeld geltend gemacht werden mit oder ohne die Unterstützung eines Anwalts für Schadenersatzrecht. Außerdem lässt sich lässt sich der Anspruch auf Schmerzensgeld durch eine außergerichtliche Einigung mit der Partei des Schädigers erreichen sowie auch durch eine Zivilklage.

Wo liegt die Beweislast bei Schmerzensgeld?

Im Zivilverfahren für Schmerzensgeld liegt die Beweislast bei der geschädigten Person. Um dieses einzuleiten, muss eine Klageschrift eingereicht werden und darin wichtige Angaben enthalten sein: Die Beschreibung des Hergangs des schädigenden Ereignisses. Die Beschreibung des immateriellen Schadens.

Wie lange habe ich Zeit, um Schmerzensgeld zu beantragen?

Ein Anspruch auf Schmerzensgeld ist in der Regel nach 3 Jahren verjährt. Das heißt, Sie haben auf jeden Fall 3 Jahre Zeit, Schmerzensgeld einzufordern. Wenn nicht bekannt ist, wer für Ihre Verletzungen verantwortlich ist, gilt eine längere Frist. Sie haben 30 Jahre Zeit, eine Entschädigung zu fordern.

Wann zahlt die Versicherung kein Schmerzensgeld?

Die Grundvoraussetzung ist tatsächlich, dass die Unfallschuld alleinig beim Schädiger liegt. Denn bei einem selbstverschuldeten Verkehrsunfall oder einer Mitschuld besteht für den Geschädigten keinerlei Anspruch auf Schmerzensgeld. Der verursachende Täter muss die Tat zudem vorsätzlich oder fahrlässig begangen haben.

Wann steht mir Schmerzensgeld zu?

Liegt eine der in § 253 BGB aufgelisteten Beeinträchtigungen vor, kann ein Anspruch auf Schmerzensgeld begründet sein. Voraussetzung ist jedoch, dass dem Schädiger, also demjenigen, der die Schmerzen verursacht hat, Fahrlässigkeit oder Vorsatz vorzuwerfen ist.

Welche Beispiele gibt es für grobe Behandlungsfehler?

Ein grober Behandlungsfehler mit Beweislastumkehr liegt zum Beispiel vor, wenn der Behandler trotz erhöhter Blutdruckwerte und mehrfacher Bewusstlosigkeit bei der Patientin keine weiterführenden Maßnahmen, wie zum Beispiel eine stationäre Abklärung und Einweisung ins Krankenhaus, vornimmt.

Wie lange muss man krank sein, um Schmerzensgeld zu bekommen?

Schmerzensgeld: Wer 6 Wochen arbeitsunfähig war, kann unter Umständen Ersatzansprüche geltend machen.

Welche Unterlagen brauche ich für Schmerzensgeld?

Die sämtliche Beweislast obliegt dem Geschädigten. Wenn Sie also Schmerzensgeld beantragen, müssen Sie nachweisen, dass der Unfall oder die Körperverletzung Ihre Schmerzen verursacht hat. Dafür kommen in allererster Linie Gutachten von Sachverständigen oder einem Arzt in Frage.

Muss ich eine Strafanzeige erstatten, um Schmerzensgeld zu erhalten?

Muss ich Strafanzeige wegen Körperverletzung erstatten, um Schmerzensgeld zu erhalten? Bei Schmerzensgeld handelt es sich um zivilrechtliche Ansprüche aus einem Unfall, die auch ohne Strafanzeige geltend gemacht werden können. Die Höhe des Schmerzensgeldes wird davon auch nicht beeinflusst.

Wie wird Schmerzensgeld ermittelt?

Es gibt keine Formel oder feste Sätze, um die Höhe des Schmerzensgeldes berechnen zu können. Vielmehr funktioniert dies mithilfe sogenannter Schmerzensgeldtabellen, die Urteile über Summen enthalten, die in der Vergangenheit bei ähnlichen Verletzungen gezahlt werden mussten.

Ist Schmerzensgeld steuerfrei?

Demnach ist Schmerzensgeld grundsätzlich steuerfrei. Der Steuerzahler muss den Betrag nicht nachträglich absetzen, denn bei dieser immateriellen Entschädigung findet eine steuerliche Behandlung gar nicht erst statt. Eine Entschädigungszahlung ist nur steuerpflichtig, wenn sie der Erzielung von Einkünften dient.

Wer bestimmt die Höhe des Schmerzensgeldes?

In der Regel entscheidet ein Gericht in einem Zivilprozess darüber, welche Summe an den Geschädigten für die Verletzungen und Schmerzen zu zahlen ist. Um das Schmerzensgeld berechnen zu können, müssen die Richter zwei Aspekte des Schmerzensgeldes berücksichtigen. Das ist die Ausgleichs- und Genugtuungsfunktion.